Im Kreislauf von Gewalt und Sucht

GeSA-Ein Bundesmodellprojekt zur Unterstützung von betroffenen Frauen

 

Suchterkrankungen unterliegen ebenso wie Gewalterfahrungen einer gesellschaftlichen Stigmatisierung. Im „doppelten Sinne“ betroffene Frauen müssen daher zahlreiche innere und auch äußere Hürden bewältigen, um adäquate Hilfe zur Bewältigung  ihrer Problematik erhalten zu können. Überwiegend werden die Bereiche „Sucht“ und „Gewalterfahrung/Traumatisierung“ in voneinander recht klar abgegrenzten Hilfesystemen behandelt. Diese Situation zu verändern und einen Verbund zu schaffen, in dem Hilfsangebote  besser verknüpft werden, lebendige Kooperation und  ein Teilen von Erfahrungen möglich sind, ist u.a. ein Anliegen des über drei Jahre angelegten, vom Bundesministerium für Gesundheit geförderten Bundesmodellprojektes GESA, das im Januar 2015 gestartet ist.

Im ersten Halbjahr 2015 lag der Schwerpunkt der Arbeit im Aufbau des angestrebten Verbundes.  Kontakte zu den verschiedensten Einrichtungen, die mit betroffenen Frauen arbeiten, wurden geknüpft, mit dem Ziel, Kooperationsvereinbarungen zu schließen und im Laufe des Projektes ein funktionierendes Netzwerk aufzubauen. GeSA wurde in Einrichtungen der Suchtkrankenhilfe, der Anti-Gewalt-Arbeit, der Wohnungslosenhilfe,  der Familienhilfe, in den Jobcentern, den Jugend- und Gesundheitsämtern sowie bei der Deutschen Rentenversicherung Nord  und Krankenkassen vorgestellt.

Ein nächster  Schritt ist nun die Vorbereitung der im November stattfindenden Fachtage. Neben der Kooperation ist auch die gegenseitige Qualifikation ein Schwerpunkt von GeSA. Während des ganztägig stattfindenden Fachtages werden wir in Vorträgen und Workshops die Möglichkeit haben uns intensiv mit den inhaltlichen Schwerpunktthemen des Projektes auseinanderzusetzen und von den Erfahrungen von Fachkollegen zu profitieren. Es geht um die Vermittlung von Basiswissen, Hintergründen und Zusammenhängen.

Weitere Informationen zum Projekt, Zielen und Inhalten sowie den Fachtagen unter:

http://www.fhf-rostock.de/aktuelles_veranstaltungen/gesa.html

 

 

Die so genannten „neuen Medien“ bieten die verschiedensten Möglichkeiten, miteinander in Kontakt zu treten. Da aber die meisten Wege wenig oder gar nicht gegenüber dem Zugriff durch unberechtigte Dritte geschützt sind,  hält die Ev. Suchtberatung Rostock das Angebot der „vertraulichen Onlineberatung“ vor. Das heißt, dass Ratsuchende über ein besonders verschlüsseltes und geschütztes Kontaktformular (entwickelt und betreut vom Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland e. V.), dessen Sicherheit mit Onlinebanking vergleichbar ist, mit den Mitarbeitern der Suchtberatung Kontakt aufnehmen und ihr Anliegen zunächst anonym von zu Hause aus darlegen können. Auf diese Art und Weise lassen sich vielleicht schon die ersten Problemlösungsstrategien erarbeiten. Das Angebot steht selbstverständlich allen Ratsuchenden zu allen suchtrelevanten Fragestellungen kostenlos über den Button „Vertrauliche Onlineberatung“ auf der Homepage der Ev. Suchtberatung Rostock zur Verfügung.